Erste Reise nach Ghana

Am 2. Januar 2009 ging es los, der 1. Container ist auf die Reise gegangen, später als geplant, aber er war unterwegs. Für uns wurde es jetzt ernst, letzte Vorbereitungen waren zu treffen und am 13.1.2009 machten auch wir (Kwasi Heiser, Sängerin Sherita und Stefan Schmidt) uns auf die Reise nach Ghana.

 

1. Tag
Ankunft am späten Abend am Flughafen Kotoka in Accra, nach 10 Std. mit Zwischenstopp in Lagos/ Nigeria (Nachbarland von Ghana) mit 2 Stunden Verspätung, müde, neugierig und aufgeregt zu gleich. Unsere 1. Übernachtung war bei Sherita´s Familie.

2. Tag
Besuch bei Trinity Orphanage/Waisenheim. Wir hatten einen Termin mit der Leiterin von Trinity ausgemacht und waren überpünktlich. Die Dame ließ uns ganze 2 Stunden warten und in dieser Zeit sahen wir mehr Dreck, Armut und Kinder in Lebensverhältnissen, die Menschenunwürdig waren. Als die Dame endlich da war, und wir mit Ihr sprachen, war sie zu keiner Kooperation bereit. Noch nicht einmal die Beantwortung unserer Fragen oder eine Führung durch die kleine Anlage gewährte Sie uns. Wut und Trauer überschlugen sich und das Ergebnis war, dass wir nach Hause fuhren ohne ein gutes Gefühl zu haben. Wir waren gespannt, ob sie zu dem vereinbarten Termin am nächsten Morgen bei ihrem Zollagenten erscheinen wird.

3. Tag
Wie befürchtet sagte die Leiterin von Trinity den vereinbarten Termin mit uns ab, als Begründung gab sie an, dass ihre Papiere abgelaufen sind. Später erfuhren wir, dass sie uns trotzdem hätte helfen können. Auf Empfehlung von Sherita´s Onkel aus den USA besuchten wir das Waisenheim „Village of Hope“, dass er seit über 5 Jahren mit finanziellen Mitteln unterstützt. Ein sehr positiver Eindruck, eine sehr große Anlage, sehr sauber, Kinder in saubere Schuluniformen und ausgebildete Lehrer. Wir sprachen mit den Verantwortlichen, ob sie an einer Zusammenarbeit interessiert sind, dankend wurde es angenommen.

4. Tag
Überarbeitung der Packliste und Schreiben aufsetzen zugunsten Village of Hope. Die unerwarteten Probleme und die Klimaumstellung führten dazu, dass wir etwas Abstand gewinnen mussten.
Wir fuhren zum Hotel Afrikiko um ein paar Stunden Auszeit zunehmen.

5. Tag
Rückfahrt nach Accra/Achimota

6. Tag
Zweiter Besuch bei Village of Hope. Als Übergepäck hatten wir Süßigkeiten wie Gummibärchen, Mäuse Speck und Sachspenden (z.B. Bekleidung, Spielsachen, verschiedene Schuhe, Brillen, Kreide und Kontaktlinsen- Flüssigkeit). Diese Sachen haben wir verteilt, damit die Reise nicht völlig umsonst war. Erst konnten die Kinder mit den Süßigkeiten nichts anfangen, waren verlegen und zurückhaltend. Nachdem Sie sie probiert hatten, ein Gelächter, Aufregung und viele kleine Hände, die mehr wollten. Und das wollten wir auch; mehr von dem Lachen und dem Strahlen der Kinder.
Auf Grund des Verkehrschaos mussten wir den geplanten Strandbesuch verschieben.

7. Tag
Reise nach Tema (Hafenstadt) und 1. Treffen mit den Zollagenten von Village of Hope.
Heute soll der Container ankommen. Hoffentlich ist er pünktlich, dachten wir. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Container schon am 15. Januar ankam und die Firma Schenker mich nicht darüber informiert hat, obwohl ich mir einen Tag vor unserer Abreise den Ankunftstermin mit 20. Januar bestätigen ließ.
Jetzt muss noch die Bestätigung der Namensänderung auf dem Frachtpapier (Sea Waybill) aus Deutschland kommen. Durch das Einschalten der Zollagenten von Village of Hope sind wir auf einem guten Weg den Container so schnell wie möglich vom Zollhafen frei zu bekommen. Wie hoch die Verzollung sein wird, ist noch unklar. Das Problem ist, dass in der Vergangenheit viele Privatleute behauptet haben, dass sie Hilfsgüter bringen, aber letzten Endes wurden die Sachen verkauft. Dadurch herrscht großes Misstrauen gegenüber Hilfssendungen.

8. Tag
Heute kam die Namensänderung des Sea Waybills aus Deutschland an und auch die Bestätigung in Ghana war geschafft. Jetzt musste alles nur noch notariell Beglaubigt werden und dem Zollbeamten zur Bearbeitung ausgehändigt werden.

9. Tag
Da wir heute am Hafen nicht mehr gebraucht werden, nutzten wir den Tag um in Accra City einkaufen zu gehen für Familie und Freunde in Deutschland. Wir besuchten anschließend das Arts Center in Accra.

10. Tag
Leider sind die Sachen noch im Hafen ohne dass wir sie vom Zollamt frei bekommen haben. Leider dauert die Verzollung in Afrika länger als in Deutschland. Heute müssen wir aber zurückfliegen und daraufhin, habe ich meinem Onkel Akwasi eine Vollmacht ausgestellt und bis heute versucht er mit der Hilfe von den Zollagenten die Sachen frei zu bekommen. In Ghana gehen die Uhren anders, aber ich bin guter Dinge, dass es bald klappen wird.
Die Sachen werden alle im Haus meines Onkels untergebracht und im Juni fliege ich mit meiner Frau und meinem Sohn erneut nach Ghana, um die Sachen zu verteilen, wo sie von Anfang an hinsollten, zu den Kindern, die strahlen und dankbar sind, wenn Sie Geschenke und Hilfe bekommen.

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