Kurzbeschreibung:
Das Straßenkinder Projekt „Farm of Hope“ ist ein Projekt zur Bekämpfung von Hungersnot, Bildungsarmut und Obdachlosigkeit bei Straßenkinder in Ghana. Kinder, die auf den Straßen der Hauptstadt Accra in Ghana leben, Kinder ohne jede familiäre Bindung, die völlig auf sich gestellt in Kindergruppen leben und ihren Lebensunterhalt durch Betteln, Stehlen oder Drogen dealen bestreiten müssen. Ohne ein zu Hause oder ein Dach über dem Kopf zu haben, schlafen diese Kinder nachts auf den Straßen Accras.
Sie erhalten weder eine Schulbildung noch eine berufliche Ausbildung und sie bleiben deshalb Opfer dauerhafter, extremer Armut ohne Chance, dieser jemals entfliehen zu können. Die Farm of Hope wird ihre Grundbedürfnisse wie Wohnen, Essen und Trinken (durch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser) gewährleisten, ihre persönliche Entwicklung fördern, u.a. durch regelmäßigen Schulunterricht.
Mit dem Anbau von Getreide und Gemüse für den Eigenbedarf sowie für eine Überschussproduktion wird begonnen. Über den Eigenbedarf hinaus erwirtschaftete Lebensmittel, werden verkauft, um eine dauerhafte Eigenfinanzierung der laufenden Betriebsausgaben zu erwirtschaften.
Projektbeschreibung:
Im Rahmen unserer Arbeit wird die Möglichkeit geboten das Kinder die von unserem Projekt gehört haben jederzeit selbständig auf uns zukommen können. Anlaufstellen wie die sozialen Behörden oder andere Hilfsorganisationen vor Ort werden über Flyer und Internet auf unser Projekt aufmerksam gemacht, so dass sie darüber informiert sind das wir jeder Zeit Kinder in Not aufnehmen werden und eine Multiplikatoren Funktion ausüben. Das Aufnahmeverfahren soll unkompliziert sein. Nach der Kennlernphase der Betreuer vor Ort wird eine beständige Verlaufsreflexion über die deutsche Sozialpädagogin per Internet gewährleistet sein. Die Betreuer in Ghana werden mit ihr die vorherrschende Entwicklungsproblematik der Kinder erörtern, überprüfen und detaillierte Verfahrensschritte absprechen. Es werden also richtungweisende Zielvereinbarungen der Förderung für jedes einzelne Kind festgelegt. Regeln Rituale und die Partizipation der Kinder bestimmen den pädagogischen Alltag.
Der erste Schritt nach der Aufnahme besteht darin, dass die Kinder mit essen, trinken und der Möglichkeit zur Ruhe zu kommen versorgt werden. Sobald ein wenig Vertrauen zu den erwachsenen Bezugspersonen aufgebaut wurde, werden die Kinder medizinisch untersucht und ggf. behandelt.
Aufgenommen wird zunächst bedingungslos, weil die Kinder viel Angst haben ihren Lebenshintergrund preis zu geben, zeigen wir Geduld bis sie sich im Gespräch öffnen. Sollte ein Kind viel von seiner Mutter erzählen, dann werden wir versuchen die Mutter aufzusuchen, um ihre Lebenssituation kennen zu lernen und sie ggf. in das Projekt integrieren. Wenn ein Elternpaar im Hintergrund steht die nicht in der Lage sind das Kind zu versorgen, dann werden wir den Kontakt halten und sie auffordern handwerklich bei uns mitzuwirken, um ihr Kind zu unterstützen. Dadurch wird gewährleistet, dass der Kontakt zum Kind bestehen bleibt, das Selbst- sowie das Verantwortungsbewusstsein der Eltern Stärkung erfährt und Kontaktabbrüche vermieden werden. Die beratende Tätigkeit bei den Eltern wird sich im Schwerpunkt auf Ernährungsverhalten, medizinisch wichtige Aspekte, das Fortpflanzungsverhalten sowie Hinweise auf Angebote von Hilfsprojekten für Erwachsene vor Ort beziehen.
Die Kinder bekommen bei uns in einem Haus mit vier Wohnräumen und einem großen Küchenbereich eine Unterkunft. Ihr Zimmer wird in der Anfangsphase, also nach dem ersten Hausbau mit 6 Betten ausgestattet sein. Wir werden zu Beginn zunächst nur 12 Kinder aufnehmen können, da die Größe des Hauses begrenzt ist. Die restlichen achtzehn Kinder werden in Familien vor Ort untergebracht und morgens zu uns gebracht. Wir erweitern den Bereich der Unterkunft bei uns sobald es die finanziellen Mittel zulassen. Langfristig planen wir die Aufnahme von 100 Kindern. Es wird rund um die Uhr eine erwachsene Betreuungsperson anwesend sein. Diese Bezugspersonen haben über das Internet regelmäßige Teamsitzungen mit unserer deutschen Sozialpädagogin. Sie wird auch informiert über die Wochenspeisepläne, die medizinische Versorgung der Kinder und sich ggf. mit Ernährungsberatern und Medizinern in Deutschland austauschen, um angemessen einwirken zu können.
Ein Ernährungskonzept auf der Basis des aktuellen Wissens mit den zur Verfügung stehenden Produkten vor Ort wird im häuslichen Feld bei der Nahrungsversorgung berücksichtigt und ist so gestaltet, dass eine Mangelversorgung aufgehoben wird. Diese Wissensvermittlung aus Deutschland sehen wir als Möglichkeit, um als Multiplikatoren für die Bevölkerung vor Ort wirken zu können. So kann unsere Entwicklungshilfe über den eigenen Tellerrand hinaus wirken.
In der Vernetzung mit Deutschland ist es möglich die Ressourcen der Kinder fachlich herauszufiltern, ihre Interessen und Potentiale kennen zu lernen, die gesundheitliche Entwicklung kontrollieren zu können, um sie entsprechend zukunftsweisend zu verselbständigen. Im häuslichen Bereich werden durch „Learning by Doing“ schnellstmöglich damit angefangen altersangemessene Aufgaben an die Kinder zu übergeben. Dazu gehören Haushaltsarbeiten und Gartenarbeiten im zeitlich begrenzen Rahmen ca. 3 Std. täglich ab dem sechsten Lebensjahr. Jüngere Kinder werden in Begleitung der Erwachsenen vor Ort zunächst mitlaufen und spielerisch beschäftigt. Ab dem 4 Lebensjahr werden unter den Kindern Gruppen gebildet, die sich gegenseitig unterstützen das bedeutet ältere Kinder übernehmen eine Kinderpatenschaft für die Jüngeren…sie zeigen ihnen was sie schon können.
So soll auch gewährleistet sein, dass unsere Förderer, die eine Patenschaft für ein Kind übernehmen, an der Entwicklung der Kinder teilhaben können. Wir werden Ihnen die Möglichkeit bieten, ohne unsere Kontrolle zu diesen Kindern einen Briefkontakt aufzunehmen. Er soll als Reflexionsfeld dienen der ohne unseren Einfluss gestaltet werden soll. Das Feedback der Förderer wird von der Sozialpädagogin gesammelt und dient dazu über die kritischen Anmerkungen zu erfahren, welche Felder noch mal beleuchtet werden sollten.
Der Schulbesuch ist ab dem 6. Lebensjahr verpflichtend und wird nach Aufnahme bei uns gestartet, sobald das Kind sich einigermaßen erholt hat, spätestens aber nach einem halben Jahr muss das Kind regelmäßig den Schulunterricht besuchen. Solange noch kein eigenständiges Schulgebäude vorhanden ist, werden die Kinder vor Ort im Freien unterrichtet. Schwerpunkt ist Lesen Rechnen und Schreiben in Englisch. Deutsch wird von Anfang an spielerisch immer wieder einfließen, damit der Kontakt zu den deutschen Volontären und Paten gelingt. Die Lerninhalte bei uns auf der Farm bestehen nicht ausschließlich aus einer theoretischen Wissensvermittlung. Es werden auch viele Kenntnisse im praktischen Bereich gelehrt. Kochen, kreative Handarbeiten, landwirtschaftliche Verfahren, Umweltbewusstsein und handwerkliches Geschick werden im Rahmen der häuslichen Anleitung gefördert.
Wesentliche Ziele sind also: die Verselbständigung der Kinder, durch die schulische Förderung und in den Bereichen ihrer Ressourcen und Potentiale. Entsprechende Ausbildungsbereiche sollen im Projektverlauf etabliert werden. Langfristig werden dadurch Arbeitsplätze geschaffen, und der Vertrieb von landwirtschaftlichen und handwerklichen Produkten soll gewährleisten, dass das Projekt sich aus eigenen Mitteln weiter finanzieren kann.